Falckenstein

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Falckenstein

Rating

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(6 Votes)
Schwierigkeitsgrad

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Flora

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Fauna

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(6 Votes)
Maximale Tiefe

14 m

Durchschnittliche Sichtweite

4 m

Koordinaten 54.403269, 10.191696
Falckenstein strand.jpg
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Falckenstein ist ein Tauchplatz mit gleich zwei künstlich angelegten Riffen, und trotz des relativ spärlichen Bewuchses daher recht interessant. Man kommt hier auf Tiefen von bis zu 14 Metern.

Anfahrt

Aus Kiel kommend folgt man der B503 nordwärts und biegt bei Altenholz Stift auf die Fördestraße in Richtung Schilksee ab. Auf Höhe von Friedrichsort (bei den Autohäusern) biegt man von rechts auf den Koppelberg ab und folgt der Straße bis zum Strandparkplatz. Um etwas näher ans Wasser zu kommen sollte man nun rechts auf den Palisadenweg und dann direkt links auf dem Falkenhorst weiter in Richtung Wasser fahren. Ein Behindertenparkplatz befindet sich direkt am Strand. Hier könnt ihr in Ruhe ausladen und das Auto dann auf dem 300 Meter entfernten Strandparkplatz bringen.

Einstieg

Falls man die künstlichen Riffe betauchen will, ist der DLRG-Turm ein guter Anhalts- und Einstiegspunkt. Von hier aus liegen die "Falckensteine", das erste künstliche Riff auf Peilung von 80 Grad. Ein weiteres Riff aus Reefballs liegt auf 90 Grad Peilung.

Alternativ lässt sich auch ein Stück nördlich des Leuchturms einsteigen. Hier gibt es zwar keine künstlichen Riffe, dafür kann man am Strand direkt vor dem Deich parken. Zudem kommt man hier recht schnell auf Tiefe. Dieser Einstieg eignet sich somit auch gut für Apnoe Taucher.

Tauchrouten

Zum Betauchen der küstlichen Riffe gibt es ein paar recht schöne Beschreibungen:
https://duc-hamburg.de/src/pdf/flossenblatt/2014/Flossenblatt%2010.2014.pdf
https://www.duc-hamburg.de/src/pdf/flossenblatt/2016/Flossenblatt%2001.2016.pdf

Steigt man nördlich des Leuchturms ein, so überquert man zunächst sandigen Untergrund und einige Seegraswiesen. Man erreicht schnell 10 Meter, sollte aber auch nicht tiefer gehen da hier bereits das Fahrwasser anfängt. Spätestens jetzt sollte man auf Kurs Nord schwenken - angeblich liegen hier noch ein paar alte Munitionskisten mit 2 cm Knallzeuch herum. Was es hier aber auf jeden Fall gibt, ist recht viel leckerer Plattfisch.

Flora und Fauna

Seegraswiesen, Plattfische.

Sicherheitshinweise

Nicht ins Fahrwasser tauchen.

Hintergrund

Die "Falckensteine" sind ein im Jahre 2001 angelegtes künstliches Riff aus etwa 250 Steinen mit Durchmessern von ca. 1 m.[1] Im Jahre 2005 wurde das Riff zudem um weitere 270 Steine ergänzt.[1] Ursprünglich angelegt um den Verlust von Hartsubstraten durch die Steinfischerei[2] und bauliche Maßnahmen am Kieler Hafen auszugleichen[3][4], hat es eine Gesamt-Ausdehnung von 70x10m und liegt in einem Tiefenbereich von 4-8 Metern um die Koordinaten 54.406017 N, 10.195867 E herum.[5][6] Im Zentrum des Riffes liegen die Findlinge oft übereinander und bilden somit kleinere Höhlen und Spalten. Nach außen hin ist das Riff eher flacher.[6] Es liegt auf zunächst sandigem, in tieferen Bereichen mehr schlickigem Untergrund und wird in Richtung Land durch eine große Seegraswiese begrenzt.[6]
Die Entwicklung des Riffes wurde im Lauf der Zeit mehrfach untersucht [7][5][6]. Interessant ist, "dass das Riff in Bezug auf Diversität und Biomasse weit hinter [vergleichbaren Standorten] liegt" (2005), was wohl der starken Sedimentation zuzurechnen ist.[5] Während vor allem Makroalgen darunter zu leiden scheinen, kann die Fauna am Riff hiervon profitieren. So ist für viele Tierarten für eine ausreichende Nahrungsgrundlage bei gleichzeitigen Schutz in den Höhlen zwischen den Steinen gesorgt. Bei einem Monitoring 2009[6] konnten unter anderem Miesmuscheln, Strandkrabben, Schwämme, Seedahlien, Seescheiden, roter Meerampfer, verschiedene Schneckenarten, Seeskorpione, Aalmuttern, Steinpicker und Garnelen beobachtet werden.

Das zweite Riff besteht aus 25 Reefballs, die 2001 vom Verein Fördetaucher auf einer Tiefe von etwa 14 Metern ausgebracht wurden.[8] Im Gegensatz zu den Falckensteinen sind die Reefballs jedoch nur spärlich bewachsen, "vermutlich in Folge [des] Lichtmangels in zu großer Tiefe."[1]

Tauchplatzkarte


Links

https://duc-hamburg.de/src/pdf/flossenblatt/2014/Flossenblatt%2010.2014.pdf
https://www.duc-hamburg.de/src/pdf/flossenblatt/2016/Flossenblatt%2001.2016.pdf
http://www.tauchwiki.net/index.php/Falkenstein
https://taucher.net/diveinside-ostseetaucher_installieren_reefballs-kaz403

Einzelnachweise

  1. 1.0 1.1 1.2 Sliwka, Hannah (2012) Künstliche Riffe in der Kieler Bucht - Unterwasserhabitat und touristische Attraktion?
  2. Karze, Rolf & Schories, Dirk. (2005). Die Steinfischerei und ihre Bedeutung für die Wiederansiedlung von Fucus vesiculosus in der Tiefe. Rostock. Meeresbiolog. Beitr. 14. 95 - 107. https://www.researchgate.net/publication/272093788_Die_Steinfischerei_und_ihre_Bedeutung_fur_die_Wiederansiedlung_von_Fucus_vesiculosus_in_der_Tiefe
  3. CRM (Krost P, Kock M, Renger J, Sandow V) (2006): Marinökologisches Gutachten Kontrollbetauchung der Steinschüttungen Falckenstein und Kiel - Wik. Assessment for Stadt Kiel, Tiefbauamt, pp. 12.
  4. CRM (ongoing): Nachuntersuchung Steinschüttungen Falckenstein (Süd+Nord). Assessment for Umweltamt Kiel.
  5. 5.0 5.1 5.2 KUNZ, U. & SCHUBERT, P. (2005): Künstliche Steinriffe als Ausgleichsmaßnahme: Untersuchung von Steingründen und Standortfaktoren in der Kieler Förde. Im Auftrag des Landesamtes für Natur und Umwelt.
  6. 6.0 6.1 6.2 6.3 6.4 KUNZ, U. & SCHUBERT, P. (2009): Künstliche Steinriffe als Ausgleichsmaßnahme: Monitoring des Falckensteiner Riffs in der Kieler Förde. Im Auftrag des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein.
  7. KUNZ (2004): Ein künstliches Riff vor Falckenstein im Vergleich mit natürlichem Hartsubstrat. Im Auftrag des Landesamtes für Natur und Umwelt.
  8. https://taucher.net/diveinside-ostseetaucher_installieren_reefballs-kaz403

Fotos






Erfahrungsberichte

[+/-] Show/Hide


14 June 2016, , NeuerTauchgang 20180926113845
Gesamtbewertung: Flora: Fauna: Schwierigkeitsgrad:

Tauchprotokoll Coastal Research & Management

Ort: Falckenstein (Falckensteine Süd), querab der letzen Schwimmerboje nördlich des Fähranlegers (querab zum "Blauen Elefanten"), Koordinaten Riff: 54.405556N, 10.195556E Datum: 14.06.2016
Bedingungen: Luft 16°C, Wasser 16°C, Wind OstSüdost 2
Sicht: ca. 2-3 m

  • Der Weg zum Riff (angegebene Position: 54.405556N, 10.195556E) wurde schwimmend zurückgelegt
  • lange Suche nach dem Riff (15 min) zwischen 6 und 11 m Tiefe
    • große Aurelia im Wasser, 2 kleine Cyanea; ab 5 m Tiefe Seegras, Chorda; flüchtende Scholle
    • auf 11 m zwei große Findlinge (natürlich?); Halichondria, Delesseria, Detritus auf Steinen
  • Riff in westlicher Richtung gefunden
  • halb so kleines Riff wie Falckenstein Nord; etwas weniger bewachsen (auch 100%, aber nicht so viele Lagen); weniger Höhlen, mehr Steine nebeneinander, größere Sandflächen dazwischen, aber kein Seegras
    • Cladophora, Ceramium, Dictyosiphon, Delesseria (mit Bryozoen bewachsen), kleine Phyllophora/Coccotylus
    • Carcinus, Halichondria, Mysidaceen, Facelina, Elysia (+Laich), Asterias; 1 Corophium; einige große Mytilus, kleine Beggiatoa-Flecken
    • viele Schwimmgrundeln (1 schwanger), 1 Klippenbarsch [weniger Fische]



26 May 2016, , NeuerTauchgang 20180926111845
Gesamtbewertung: Flora: Fauna: Schwierigkeitsgrad:

Tauchprotokoll Coastal Research & Management

Ort: Falckenstein (Falckensteine Nord), südlich der Friedenstaube (Mauer), kurz vor Hundestrand-Schild, Koordinaten Einstieg: 54.408889N, 10.189997E, Koordinaten Anfang Riff: 54.408889N, 10.195833E
Datum: 26.05.2016
Bedingungen: Luft 14°C, etwas Nebel und Nieselregen, Wasser 13°C, Wind Nordost 1-2
Sicht: sehr gut, ca. 4-5 m

  • Der Weg zum Riff und zurück wurde über Wasser zurückgelegt (ca. 20 Minuten, 350 Meter Entfernung)
  • Seegraswiesen (viele Patches, 30-70 cm lang), vereinzelt Chorda, Arenicola-Haufen, Muschelschill (Mya, Ensis), einige Asterias und Carcinus, Mysidaceen
  • Sand, oxisch, auch zwischen Steinen Seegras + Arenicola
  • erste große Steine ab 3,9 m Wassertiefe, zum Teil auch gestapelt, zum Teil Höhlen
  • alle Steine üppig bewachsen mit Rotalgen (Delesseria [Bryozoen drauf], Ceramium, Polysiphonia elongata + P. fucoides, mehrjährig! Ausgebleicht bzw. grün an den Spitzen; Cystoclonium; Coccotylus an 2 Stellen und Braunalgen (Dictyosiphon, Pylaiella); keine Laminarien gesehen
  • Rissoa und/oder Sedimentreste auf fädigen Braunalgen
  • Frühjahrsblüte; auch Matten von Pylaiella auf Sand und teilweise Seegras
  • Schwämme fast alle verdeckt, außer im unteren Bereich (schattig); gelb, grün, rosa, verschiedene Formen
  • einige Anemonen (Tealia / Sagartiogeton)
  • in Höhlen Klippenbarsche, Grundeln (Schwimm-, Sand-, Schwarz-), 1 Butterfisch; keine Schollen oder Sandaale
  • in 6-7 m Tiefe einige Beggiatoa-Flecken, auch am Rand von Steinen


Authoren: Admin
Letzte Änderung: 7 December 2023 20:55:46


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