Herkunft der Betonschuten Hohenhain und Kitzeberg

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Ziel dieses Artikels ist es mehr Informationen über die Herkunft und Geschichte der Wracks vor Hohenhain und Kitzeberg zusammenzutragen.

Quellen

  • Betonschiffswrack zerfällt unter Wasser" - Tageszeitung „Kieler Nachrichten“ vom 30. Mai 2012.
  • Danker-Carstensen, Peter: Betonschiffbau in Deutschland, in Deutsches Schifffahrtsarchiv 32 2009.
  • Danker-Carstensen, Peter: Das Betonschiff Capella und seine Geschwister, in Industrie-Kultur,H.4,2008,http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=PPN635360098_0045%7CLOG_0009.
  • Danker-Carstensen, Peter: Die Schiffe und technischen Denkmäler des Rostocker Schifffahrtsmuseums, in Mitteilungen des Museumsverbandes in Mecklenburg-Vorpommern e.V.,23. Jahrgang, 2014,https://www.museumsverband-mv.de/sites/default/files/documents/mitteilungen_des_mmv_2014_kpl.pdf.
  • Finsterwalder, U.: Betonschiffbau in Schalenbauweise, in: Z. VDI, Bd. 91, Nr. 7/1949.
  • Gröner, E.: Die deutschen Kriegsschiffe 1817 -1945,Bd. 7­ - Betonschiffbau, Koblenz 1990.
  • Janke, Gerhard: Und sie schwammen doch. Der Bau von Betonschiffen in Deutschland 1942/45. Manuskript, 14 S. (mit Fotosammlung/Repros aus Dyckerhoff & Widmann-Festschrift). Bremerhaven 1986. Archiv Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock.
  • Kramer, Reinhard: Dokumentation: Seeleichter Wiking Motor, Betonschiffbau, Küstenmotorschiff Kapella. Rostock 1988. Archiv Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock.
  • AGIV AG 2001: Ein Eisenbahn-Konzern geht aufs Wasser. Der Betonschiffbau der "AG für Verkehrswesen".

Weblinks

Mögliche Szenarien

1) Schiffe werden vor der Roten Armee mit Flüchtlingen an Bord in Sicherheit gebracht

Betonschiffswrack zerfällt unter Wasser

Sporttaucher sucht nach Zeitzeugen - Kümo sank 1944 vor Kitzeberg in der Kieler Förde

Es ist ein ungewöhnliches Schiffswrack, das seit Jahrzehnten vor Kitzeberg unter Wasser liegt. „Schade, dass dieser Betonklotz so allmählich zerfällt und nur die wenigsten etwas darüber wissen“, sagt Gisbert Jäger.

Der pensionierte Leser aus Gettor war in den 50er Jahren der ersten Sporttaucher - „da bin ich mir absolut sicher“ - der das nur rund 100 Meter vor dem Kitzeberger Freistrand liegende Wrack entdeckte. In den Kriegswirren soll das einst im heute polnischen Rügenwalde (Darlowo) gebaute Schiff, dessen Rumpf aus Beton bestand, 1944 in der Kieler Förde gesunken sein.

Unter großer Geheimhaltung war ein Jahr zuvor in der Rügenwalder Werft das erste Betonschiff vom Stapel gelassen worden. Jäger hat auch recherchiert, dass das zur „Transportflotte Speer“ gehörende Küstenmotorschiff wohl auch mit Flüchtlingen an Bord in die Kieler Förde geschleppt wurde.
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Betonschiffswrack zerfällt unter Wasser" - Tageszeitung „Kieler Nachrichten“ vom 30. Mai 2012.
https://www.geschichtsspuren.de/forum/viewtopic.php?t=681&postdays=0&postorder=asc&start=100

https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=2683.120

Als sich im April 1945 die Rote Armee der Oder näherte, wurden die in Ostswine gebauten und fahrbereiten, aber bis dahin nur zum Teil in Swinemünde ausgerüsteten Betonschiffe zu kleinen Gruppen mit anderen Schiffen zusammengefasst und in Richtung Westen in Marsch gesetzt. Die noch nicht mit Motoren ausgerüsteten Schiffskörper wurden mit Schlepperhilfe in Richtung Westen bugsiert. Ein kleiner Verband, bestehend aus einem Vorpostenboot, drei mit mehreren Hundert Flüchtlingen beladenen Landungsbooten auf der Fahrt von Kurland nach Kiel und drei Betonschiffen, wurde in Richtung Schleswig-Holstein geschickt. Dieser Verband wurde durch Tieffliegerangriffe auseinandergerissen, hatte aber keine Ausfälle, sodass alle Einheiten mitsamt ihren Passagieren wohlbehalten nach Lübeck gelangten.

Danker-Carstensen, Peter: Betonschiffbau in Deutschland, in Deutsches Schifffahrtsarchiv 32 2009.

2) Eigene Sprengversuche

Eine mögliche Antwort über die Herkunft des Wracks findet sich hier: http://www.mv-terra-incognita......~mainFrame "Die Chemisch-Physikalische Versuchsanstalt (CPVA) der Kriegsmarine in Kiel unterzog ein Küstenmotorschiff des Typs WIKING vor Aarhus verschiedenen Sprengversuchen. Ein in 30 Meter Entfernung gezündeter 100 kg Sprengsatz knickte das Schiff in seiner Mitte. Es blieb jedoch schwimmfähig und konnte zur Schadensbeseitigung über See nach Kiel geschleppt werden.

Kitzeberg befindet sich nördlich des Geländes der CPVA https://www.geschichtsspuren.de/forum/chemisch-physikalische-versuchsanstalt-in-danisch-nienhof-t15428.html?highlight=cpva in Kiel-Dietrichsdorf, das über einen eigenen Anleger verfügte. In der Wrackbeschreibung http://www.easydive24.de/ziel_.....oerde.html steht, es wurde gesprengt.

Das Wrack der anderen Betonschute http://www.unterwasserwelt.de/.....chute.html liegt zwischen Surendorf und Dänisch-Nienhof. In Dänisch-Nienhof war der Ausweichstandort der CPVA nach der Bombardierung des Standortes in Kiel. In Surendorf befand siich ein Standort der TVA mit Anleger.Auch dises Wrack soll gesprengt worden sein.

https://www.geschichtsspuren.de/forum/viewtopic.php?t=681&postdays=0&postorder=asc&start=100

Zur Nachprüfung der Sicherheit und der Festigkeit der Konstruktion wurde eine große Reihe von Versuchen durchgeführt. Außer den bereits beschriebenen Belastungsversuchen an Trägern und Stoßversuchen an Wandungen wurde eines der 40 m-Boote durch die Kriegsmarine Sprengversuchen unterworfen. Die Versuche wurden von der Chemisch-Physikalischen Versuchsanstalt in Kiel durchgeführt. Es wurden Ladungen von 100 kg Sprengstoff in verschiedenen seitlichen Entfernungen vom Schiff in 10 m Tiefe zur Explosion gebracht. Das Schiff erhielt durch den Wasserschlag in seiner Gesamtheit starke Stöße. Man begann bei 50 m Entfernung und rückte immer näher. Bei 20 m Entfernung der Unterwasserexplosion zeigten sich geringfügige Beschädigugen durch eine besonders große Beanspruchung der Außenhaut und der Verbände. Hierauf wurde das Schiff in tiefes Wasser geschleppt und weiteren Sprengungen lotrecht unter der Mitte des Schiffs ausgesetzt. Bei 30 m Abstand vom Schiffsboden war die Grenze der Festigkeit des Schiffskörpers erreicht. In diesem Falle erhielt das Schiff zunächst den Wasserschlag. Die eigentliche Welle folgte mit einigen Sekunden Verzögerung und warf das Schiff ungefähr 1 m in die Höhe. Das Schiff knickte mittschiffs, blieb aber schwimmfähig und konnte mit einer behelfsmäßig angebrachten Verstärkung von Aarhus nach Kiel eingeschleppt werden. Nach dem Gutachten der Sachverständigen entsprach die Festigkeit des Schalenschiffes durchaus der Festigkeit eines gleich großen Stahlschiffes.

Zwecks Prüfung der Instandsetzungsfähigkeit wurde in den Schiffsboden ein Loch von 3 m Dmr. eingesprengt. Diese Beschädigung wurde im Dock unter Aufwand von 500 Arbeitsstunden innerhalb von 36 h ausgebessert. Das Schiff wurde vier Tage und vier Stunden nach dem Eindocken wieder zu Wasser gelassen und hat anschließend eine Sturmfahrt ohne Beschädigung der ausgebesserten Stelle überstanden. Diese ausgebesserte Stelle hielt sogar bei der vorher beschriebenen Sprengung stand, durch die das Schiff mittschiffs geknickt wurde.

Finsterwalder, U.: Betonschiffbau in Schalenbauweise, in: Z. VDI, Bd. 91, Nr. 7/1949.

3) Verlust durch Unfall

In der Dissertation von Oliver Krauß befand sich ein Quellenhinweis, über einen "TVA Prahm" der mit 300 Torpedoköpfen explodiert ist.
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https://www.geschichtsspuren.de/forum/viewtopic.php?t=681&postdays=0&postorder=asc&start=100

4) Havarie durch Feindeinwirkung im 2 WK

Einige Schiffe waren für die Transportflotte Speer bereits im Einsatz zwischen Norwegen und Deutschland. Unter Umständen kam es bei einem dieser Schiffe zur Havarie.

Bis zur Kapitulation im Mai 1945 sind Betonschiffe auf dem Gebiet des Deutschen Reiches und in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten Europas in nicht genau bekannter Anzahl fertiggestellt worden und in geringerer Zahl in Fahrt gekommen. In einer undatierten "Referenzliste Schwimmkörper" der Dyckerhoff & Widmann AG werden unter der Rubrik "Schiffe" bis zum Jahre 1945 summarisch 57 Einheiten mit zusammen 50 000t Tragfähigkeit für die Bauorte Rügendwalde, Varna, Ostswine, Larvik und Rotterdam aufgeführt. Exakte Angaben aus dieser Zeit fehlen allerdings.
In der Rostocker Lotsenkladde für die Jahre 1944/45 lassen sich unter den Schiffsnamen MS Isenbart, Lambert, Eckehard einige Betonschiffe vom Typ "Seeleichter Wiking Motor" nachweisen, die für die "Transportflotte Speer" im Nachschubdienst nach Norwegen standen.

Danker-Carstensen, Peter: Betonschiffbau in Deutschland, in Deutsches Schifffahrtsarchiv 32 2009.

Eher dagegen spricht, dass in Finsterwalder, U.: Betonschiffbau in Schalenbauweise, in: Z. VDI, Bd. 91, Nr. 7/1949. einige Fälle von Havarien oder Auswirkungen von Fliegerbomben auf Betonschiffe aufgeführt wurden. Das Wrack vor Hohenhain taucht hierbei jedoch nicht auf.

Ein 300 t-Frachtschiff wurde von drei Fliegerbomben in Abständen von 10 bis 15 m getroffen. Der Betonschiffskörper hat diese Beanspruchung ohne Beschädigung ausgehalten, dagegen wurden die Motoren aus ihren eisernen Fundamenten gerissen, nicht jedoch das eiserne Fundament aus dem Beton; es hat sich somit die Forderung als richtig erwiesen, alle Einbauteile so zu konstruieren, daß die an ihnen befestigten Teile eher zu Bruch gingen als die Verankerungsstellen im Beton.

Finsterwalder, U.: Betonschiffbau in Schalenbauweise, in: Z. VDI, Bd. 91, Nr. 7/1949.

5) Havarie nach dem 2 WK

Auch nach dem 2 WK waren noch einige Betonschiffe weiter im Einsatz. Unter Umständen ist es bei einen von diesen Schiffen zur Havarie gekommen.

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